Island – wow, wow, wow…

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Um es kurz zu machen: ich war ja schon sehr häufig auf Island, aber dieses Mal hat es mich einfach geflasht!

Aber der Reihe nach – spät abends, um nicht zu sagen mitten in der Nacht, sind wir mit Verspätung in Island gelandet. Natürlich fehlten zur Krönung auch noch unsere beiden Gepäckstücke, da die Umstiegszeit in Kopenhagen extrem kurz gewesen war. So fuhren wir per Taxi ins Hotel, um den Rest unserer ersten Nacht in Island zu verbringen. Am nächsten Morgen waren wir pünktlich wieder am Flughafen, um unseren Mietwagen zu übernehmen und unser fehlendes Gepäck, dass angeblich um 10 Uhr mit einer anderen Maschine aus Kopenhagen kommen sollte, in Empfang zu nehmen. Die Übernahme des Mietwagens klappte völlig problemlos – wir bekamen sogar noch ein kostenloses Upgrade ????. Der Flieger aus Kopenhagen landete zwar einigermaßen pünktlich, aber es blies ein so heftiger Sturm, dass weder das Gepäck entladen werden noch die Passagiere das Flugzeug verlassen konnten. Welcome to Iceland! Nach einer gefühlten Ewigkeit war es dann aber endlich soweit und wir konnten unsere Taschen in Empfang nehmen.

Das Highlight dieser Reise sollte ein Rundflug mit einer Cessna über Island sein, der gleich  für den ersten Tag in Island gebucht war. Aber ihr könnt euch mit Sicherheit gut vorstellen, dass es nicht unbedingt ein geeigneter Tag zum Fliegen mit einer kleinen Cessna ist, wenn gerade ein heftiger Sturm über Island tobt. So wurde der Flug natürlich gecancelt – in Island muss man halt flexibel sein…. Vom ersten Tag an lag mein Augenmerk auf dem isländischen Wetterdienst. Nicht nur die Windvorhersage, sondern auch die Bewölkung waren von größter Bedeutung. Aber es sollte einfach nicht sein. So blieben wir - immer in Wartehaltung - zunächst in der Nähe von Reykjavik, fotografierten u.a. den Haifoss, den Hraunfoss, machten tolle Aufnahmen mit der Drohne an der Küste und durchquerten bei heftigstem Wind und absoluter Weltuntergangsstimmung das Hochland rund um Landmanalaugar von Nord nach Süd. Aufgrund der Wettersituation begegneten wir nahezu keinem Touristen. Das Hochland zog uns wieder in seinen unwiderstehlichen Bann – wir waren begeistert! Zu dieser Jahreszeit gibt es nur wenige Informationen über den Zustand der Pisten und der Flussdurchfahrten, so dass ich vor jeder etwas tieferen Flussdurchfahrt die Wathose anzog und erst einmal zu Fuß durch den Fluss marschierte, um die beste Stelle für die Flussdurchquerung zu finden. Wir hatten wenig Lust, bei leichtem Schneetreiben und Sturm unseren 4x4 in einem Fluss zu versenken…

Als noch immer kein wettertechnisch passender Tag für unseren geplanten Rundflug in Sicht war, machten wir uns auf den Weg in den Norden. Schließlich waren wir ja in Island, um die Tour für den nächsten Herbst mit Gästen zu scouten. Viele Ziele standen auf der To-do-Liste, die wir schon kannten, aber auch etliche, die neu für uns waren. Außerdem möchte ich auch grundsätzlich die Hotels kennenlernen, bevor ich mit Gästen dort übernachte. Über das trinkende Rino (Hvitserkur), bei dem wir am Morgen ganz unerwartet einen tollen Sonnenaufgang erleben durften, ging es weiter in Richtung Godafoss. Unser erster Tag im Norden Islands war wettertechnisch in Ordnung, bevor es am zweiten Tag heftig zu regnen und gegen Mittag auch noch zu schneien begann. Ich entschied mich, zurück nach Akureyri zu fahren, um unser Auto gegen einen 4x4 mit Spikes zu tauschen. Sommerreifen im Norden Islands mit Schnee sind denkbar ungeeignet. Kaum war ich wieder zurück im Hotel, bekamen wir eine Nachricht von unserem Piloten: „Come to Reykjavik - tomorrow the weather will be fine!“ Na klasse – genau so hatte ich mir das vorgestellt. Wir waren 475 km von Reykjavik entfernt! Aber man muss halt Prioritäten setzen. So starteten wir am nächsten Morgen um 5.30 Uhr nach Reykjavik, machten einen knapp 5 stündigen Rundflug und fuhren am späten Nachmittag wieder zurück. Was für ein Tag! Der Rundflug war fantastisch und hat all meine Erwartungen mehr als erfüllt. Wir konnten die wunderschönen Flußmäander und das Hochland um Landmanalaugar aus der Luft fotografieren und zauberten so Fotos, von denen ich schon immer geträumt habe. Auch wenn es extrem anstrengend und nicht gerade billig war – ich würde es sofort wieder machen…

Nach 4 Nächten in unserem Hotel in der Nähe vom Godafoss ging es dann weiter in Richtung Osten. Ich war mega entspannt, denn das eigentliche Highlight unserer Tour war erfolgreich erledigt. Der Norden von Island ist einfach nur schön – deutlich weniger Touristen als an der Südküste, tolle Landschaften, Fumarolenfelder und grandiose Wasserfälle. Ganz im Osten der Insel gelegen ist der Hengifoss, der heutzutage nicht mehr als Geheimtipp gehandelt wird, aber dennoch weit ab von den gängigen Touristenrouten liegt. Nachdem wir inmitten der Natur den Abend in einem Hotpot unter den funkelnden Sternen verbracht haben, strahlte am nächsten Morgen die Sonne am wolkenlosen Himmel. Silke fand es super, aber um schöne, stimmungsvolle Fotos zu machen, ist ein knallblauer Himmel nun mal nicht geeignet. Dennoch schickte ich die Drohne in luftige Höhen, um den beeindruckenden Hengifoss aus einer anderen Perspektive zu fotografieren.

Bei strahlend blauem Himmel vermag man dem Wetterbericht kaum glauben, wenn er eine dichte Wolkendecke und sogar Regen für den Abend an der Südküste vorhersagt, aber er hatte leider Recht. Kaum waren wir über die Berge, war Schluss mit dem Postkartenwetter und am Abend setzte dann auch wie versprochen starker Regen ein. Natürlich konnten wir noch ein paar schöne Fotos machen und mit der Drohne andere Perspektiven einfangen, bevor der Regen uns in die gemütliche Hütte vertrieb, die wir für diese Nacht gebucht hatten. Für die nächsten Tage war Regenwetter angesagt und so kam es dann auch. Wer aber denkt, Regen oder zumindest dicke Wolken sind „schlechtes“ Wetter, der täuscht sich. Tiefhängende Wolken lassen die mit dichtem grünen Moos bewachsenen Berge wie aus einer anderen Welt erscheinen und machen den Kontrast zwischen den funkelnden Eisblöcken und dem schwarzen Lavasand nur noch deutlicher. Wenn dann am letzten Morgen ein paar Sonnenstrahlen den Himmel über den Eisbrocken in bunten Farben leuchten lassen, ist man auch mit dem Regen wieder versöhnt und dankbar, dass man so etwas mit eigenen Augen sehen durfte.

Ab diesem Tag war dann Stress pur angesagt – das Wetter sollte in unseren letzten drei Tagen zum Fotografieren sehr gut und nahezu windstill sein. Und so war es dann auch – eine gewisse Hektik brach aus, denn ich wollte noch etliche Highlights fotografieren und hatte ein strammes Programm für die Drohne. So ging es an dem einen Tag noch einmal ins Hochland und am anderen Tag an die Küste, wo die vielen tollen Spots, die ich neu entdeckt hatte, „nachgearbeitet“ wurden. Es war perfekt – die Tage hätten zwar gerne 10 Stunden länger sein können, aber wir waren erfolgreich!

Nun war diese Tour ja in erster Linie als Scoutingtour für meine Fotoreise mit Gästen im nächsten Jahr gedacht. Da ich gerade auch vom Hochland und einigen abgelegenen Orten sehr begeistert war, habe ich die Tour entsprechend optimiert. Es werden nicht mehr 7 Teilnehmer sein sondern nur noch 4, da wir dann mit einem Landcruiser ein deutlich besser geeignetes Fahrzeug für schlechtere Pisten haben. Außerdem werden etliche Spots für Interessierte der Drohnenfotografie dabei sein, an denen man unglaubliche Bilder aus der Luft mit nach Hause bringen kann. Ich freue mich schon jetzt riesig auf die Tour…

Mehr Fotos von der Tour gibt es in der Galerie...

Und wer das auch einmal erleben möchte, sollte hier schauen ;-)

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Kommentare

Kommentar von Ingvild Buchholz |

Toll!
Was für eine Landschaft, was für Bilder!
Beeindruckend!

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